Am Mittwoch, 25. Januar, 19:00 Uhr, Professor Hans-Jörg Sandkühler vom Institut für Philosophie an der Universität Bremen, von 2003 bis 2011 Leiter der Deutschen Abteilung Menschenrechte und Kulturen des europäischen Unesco-Lehrstuhls für Philosophie in Paris spricht zum Thema "Islam: Religion, Demokratie und Revolution“.
Der „Arabische Frühling“ hat Hoffnungen geweckt, inzwischen ist aber klar, dass sich die Probleme dieser Gesellschaften nicht kurzfristig in Luft auflösen könnten: weder der Polizeistaat noch Menschenrechtsverletzungen, weder soziale Ungleichheit noch die Arbeitslosigkeit vor allem der Jugend. Im Westen verbreitet sich die Meinung, Rechtsstaat, Demokratie und Islam passten nicht zusammen.
Im Vortrag, der auf Erfahrungen aus zwölf Jahren intensiver Zusammenarbeit mit Philosophen, Juristen, Theologen und Islamwissenschaftlern - vor allem in Tunis - zurückgeht, sollen in erster Linie arabisch-islamische Stimmen zu Wort kommen, die ihr Bild von Religion, Revolution und Demokratie zeichnen. Stimmen, die erklären können, dass und warum sich die Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten nicht gegen den Islam richten muss, sondern gegen religiösen Fundamentalismus und gegen Islamismus als politische Ideologie.
So erst wird verständlich, warum sich in arabischen Ländern die vom Staat enttäuschten Hoffnungen auf die Erneuerung des Islam als Alltagsreligion richten, die Gerechtigkeit und Frieden will, kulturellen und politischen Pluralismus nicht verhindert und mit Demokratie vereinbar ist.
Im Anschluss an den Vortrag ist Gelegenheit zum Fragen und Diskutieren.
Ort: Kompetenz-Centrum der Volksbank Lilienthal, Hauptstraße 72, Eingang Dr. Sasse-Str