Freitag, 8.5.2020, 19:00 Uhr: Reihe „Demokratie denken, leben gestalten“
Wegen der aktuellen Situation leider abgesagt! Ein neuer Termin wird noch bekannt gegeben.
Dokumentarfilm von Christian Weisenborn: „Die guten Feinde – Mein Vater, die Rote Kapelle und ich“.
Christian Weisenborn erzählt in seinem Dokumentarfilm die dramatische Lebensgeschichte seines Vaters, der für die 68er-Generation zum Vorbild geworden war. Günther Weisenborn – Autor, Liebhaber, Familienvater, Widerstandskämpfer – starb 1969 mit gerade einmal 66 Jahren. Sein Bemühen, zusammen mit Adolf Grimme die von Hitlers Juristen zu Tode verurteilten Freunde der „Roten Kapelle“ zu rehabilitieren, war gescheitert. Als einer von wenigen war Günther Weisenborn seiner Hinrichtung knapp entkommen. Den ganzen Kalten Krieg über galten die Mitglieder der Gruppe als KGB-Agenten und Vaterlandsverräter. Auch „Stern“ und „Spiegel“ waren den Lügen der alten Naziseilschaften auf den Leim gegangen. Erst 2009 wurden die Urteile gegen die Gruppe aufgehoben. 2016 dokumentierte eine Historikerkommission die gezielte Verleumdung durch den deutschen Geheimdienst.
Über Tagebuchaufzeichnungen, Briefe, Fotos und privates Filmmaterial erleben wir hautnah mit, wie sich aus der sehr unterschiedlich geprägten Gruppe junger Leute die aus heutiger Sicht interessanteste Widerstandsgruppe überhaupt entwickeln konnte.
Ein ergreifender Dokumentarfilm, eine intime und ungeschminkte Suche des Sohnes nach der wahren Identität des Vaters, ein Blick zurück auf das Berlin der 30iger Jahre, auf eine Gruppe von Freunden, die das Leben liebten, feierten und sich in der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte für das Gute entschieden.
Ort: Schroetersaal, Murkens Hof